Die richtige Zudecke – darauf sollten Sie achten
Matratzenfestigkeit / Wärmetendenz
Je weicher die Matratze desto größer der mögliche Wärmestau und desto kühler sollte die Zudecke sein. Je härter die Matratze desto geringer der Wärmestau und desto wärmer könnte (nicht sollte) die Zudecke sein.
Körperlänge / Zudeckenlänge
Ab einer Körperlänge von 180 cm ist eine längere Zudecke wichtig. Bei Längen unter 180 cm ist besonders bei Menschen die die Füße einschlagen möchten oder sich bis zum Hals zudecken möchten, auch die längere Zudecke 220 cm zu empfehlen.
Schulterbreite / Zudeckenbreite
Je breiter die Schulter desto breiter sollte die Zudecke sein. Man spricht auch von Schulterbreite mal drei als Richtwert. Aber auch Menschen mit mehr Körperfülle, Kuschelschläfer oder Zugempfindliche sollten die 155 cm Zudeckenbreite genießen.
Die Füllmaterialien und ihre Eignung im Überblick
Daunen:
GUT für: Alle Frierer und Kuschelschläfer, denn Daunen sind sehr leicht und nehmen viel Feuchtigkeit auf. Die Herkunft und Qualität entscheidet über die Größe der Daune. Das Mischungsverhältnis mit Federn über das Gesamtgewicht bei gleichen Volumen über Elastizität und Lebensdauer, Wärmehaltung, Schnelligkeit der Erwärmung, Feuchtigkeitsaufnahme. Die Feinheit des Bezuges unterstreicht die Anschmiegsamkeit und das geringe Gewicht.
Schurwolle, Cashmere und Kamelhaar:
GUT für: Alle Schwitzer und Gewichtschläfer oder auch Gelenkerkrankte, denn Naturhaare haben eine besonders hohe Feuchtigkeitsaufnahme und können etwa 40% ihres Gewichtes an Feuchtigkeit aufnehmen ohne sich dabei klamm anzufühlen. Diese beruhigenden Decken mit trocknender Wärme sind mit diesem Füllmaterial daher für stark schwitzende Personen geeignet. Hierbei sollte natürlich die richtige Wärmehaltung beachtet werden.
Synthetische Faserdecken:
GUT für: Alle Hygienefans und Leichtschläfer. Diese Fasern können eigentlich nicht pauschal beschrieben werden. Die Qualität hängt von der Bauschkraft (=Elastizität), dem verwendeten Fasermaterial, der Form der Faser (Vlies, Kügelchen, Korkenzieherform etc.), der Ausrüstung (antistatisch, klimaregulierend etc.) ab. Auf Basis von Polyester oder Polyamid sind Trevira, Nylon, Diolen bekannt. Vorsicht bei zu billigen Faserdecken, diese haben oft auch negative Wirkungen bei der statischen Aufladung, bei Ausdünstungen und der Klimaregulierung. Deshalb sind zur Zeit Syntetic Faserdecken aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais und Buche weiter im Trend. Solche Produkte sind mit den Namen Tencell, Modal, Lyocell oder Ingeo zu finden. Darüber hinaus sind auch PCM (Phase Change Materials) im Einsatz (z.B. Outlast), diese verändern Ihren Zustand mit der Nutzung und geben den Füllungen oder dem Bezugsmaterial einen inteligenten Zusatznutzen als Ausgleich zu evtl. Temperaturschwankungen.
Welche Informationen wollen wir für eine gute Beratung von Ihnen haben?
Für einen gesunden und erholsamen Schlaf braucht es ein abgestimmtes System aus Lattenrost, Matratze, Zudecke und Kissen. Der Verkäufer sollte Ihnen bei der Beratung auch die richtigen Fragen stellen. Damit Sie die erforderlichen Antworten vorab bereits durchdenken oder ggf. dem Berater Hilfestellung geben können, hier die wichtigsten Fragen:
Welche Matratzenart (Material) und welche Matratzenhärte (soft, medium, fest) beschlafen Sie zur Zeit?
Wie groß (Körperlänge) sind Sie?
Welchem Wärmetyp (Hitzer, Schwitzer, Frierer) würden Sie sich zuordnen?
Wie ist Ihr gewünschtes Gewichtsempfinden bei einer Zudecke (anliegend, leichter Kontakt, fast schwebend)?
Was ist Ihre derzeitige Schlafraumtemperatur (14-16 -18 -20 C°)?
Wie ist Ihr Hygieneempfinden?
Gibt es Atembeschwerden oder asthmatische Erkrankungen?
Schlafen Sie bei geöffnetem Fenster (wenn ja auch im Winter)?
Haben Sie Gelenkleiden oder rheumatische Erkrankungen oder Allergien?
So pflegen Sie Ihre Zudecke richtig
Feder/Daunen
– Nur leicht aufschütteln, Inlett auf Dichtigkeit überprüfen, locker verstreichen, rausstehende Federn nicht herausziehen, sondern herausstehenden Teil abschneiden, bedingt selber waschbar
Syntetic Faser
– Etwas stärker ausschütteln, Nähte überprüfen, verklopfen der Füllung, selber waschbar
Naturhaare
– Bitte, regelmäßig die Decke nur in trockener Umgebung und ohne direkte Sonneneinstrahlung lüften, ggf. in Wollwäscherei mit geeigneten Trockenschränken reinigen lassen
Pflege
Lebensdauer 9-12 Jahre, nach 2-3 Jahren sollte ein Check erfolgen, besser zu früh als zu spät, denn sonst erfüllt das Material (das Produkt) nicht mehr den gewünschten Nutzen! Bettdecken müssen regelmäßig gecheckt und dann auch gewaschen werden, da sie den Schweiß und Geruchsstoffe aufnehmen und absetzen.
So finden Sie die richtige Decke
Die richtige Größe
Die Standardgröße bei Bettdecken beträgt 135×200 cm. Die Decke sollte immer mindestens 20 cm länger sein als der Schläfer. Bei einer Körperlänge von über 180 cm empfehlen wir eine Deckengröße von 155×220 cm. Dieses verhindert, dass die Zehen rausschauen und kalte Luft unter die Decke kommt bzw. der Schläfer gekrümmt mit angezogenen Beinen liegt. Eine Bettdecke für zwei (200×200 bis 220x240cm) ist bei vielen Paaren sehr beliebt, berücksichtigt aber selten den individuellen Wärmebedarf, zumal bei Frauen und Männer ein unterschiedlicher Wärmebedarf festgestellt wurde.Nicht nur die Aussen – und Raumtemperaturen verändern sich, sondern gerade unsere innere Wohlfühltemperatur und die Stoffwechsellage verändert sich mit den Jahreszeiten sehr stark spürbar!
Die richtige Wärmehaltung
Sind die o.a. Faktoren berücksichtigt, gilt es die optimale Wärmehaltung zu ermitteln. Frieren Sie leicht, benötigen Sie eine wärmere Decke, schwitzen Sie schneller, reicht eine dünne Decke oftmals schon aus. Die höhe der Wärmehaltung wird beeinflusst vom Material (Daune, Schurwolle, Faser etc.), von der Füllqualität (je feiner das Material, desto schneller wärmt dieses bei gleichem Volumen), von der Füllmenge von der Versteppung (durchgesteppt, mit Luftkammer als Duobett, zusammen knüpfbar als Vierjahreszeitendecke). Besser wäre jedoch die Beratung und der Kauf von 3 individuellen, nach Schläfertyp ausgesuchten und je nach Hersteller und Wärmestufe abgestimmten Zudecken. Eine leichte luftige für den Sommer, etwas wärmender für den Winter und etwas für die lange Zeit des Übergangs!
Die wichtige Feuchtigkeitsableitung
Ein trockenes Schlafklima bildet die Grundlage für einen gesunden und erholsamen Schlaf. Um in den Tiefschlaf zu gelangen, senkt der Körper die Temperatur um ca. einen Grad. Diese Wärme wird über die Haut zusammen mit Schweiß abgegeben. Die Feuchtigkeit wird neben der Atmung auch in den Bettwaren reguliert. Hier geht ein Teil 20-30 % in die Matratze, ein anderer Teil von 70-80 % muss oder darf die Zudecke regulieren. Kann diese Wärme samt Feuchtigkeit nicht nach außen abgegeben werden, fängt man an zu schwitzen. Durch zur Seite werfen der Decke und Aufstellen des Beines verschafft sich der Körper die notwendige Kühlung – mit der Gefahr der zu starken Abkühlung durch Zugluft auf der schweißnassen Haut. Dieses stört laut Tests sogar erheblich den Tiefschlaf und somit die nächtliche Regeneration. Die Feuchtigkeit muss entweder vom Material ausreichend aufgenommen werden oder unverzüglich nach außen abgeleitet werden. Lassen sie sich vom werblichen Begriff Klimafaser nicht irritieren, da dieser nur ein schöner Begriff für die synthetische Faser aus Polyester darstellt.
Hygiene und Waschbarkeit
Um die Allergene und die Milbennahrung Hautschuppen vom Bezug zu entfernen der die Zudecke einfach nur sauber zu halten, empfiehlt sich eine regelmäßige Wäsche der Decke bei 60 Grad. Viele Naturhaardecken sind nicht maschinenwaschbar, allenfalls chemisch (!) zu reinigen.
Das richtige Material:
In Zeiten zunehmender Allergien spielt die Materialverträglichkeit eine wichtige Rolle. Doch die Produktaussage „für Allergiker geeignet“ reicht nicht aus. Es stellt sich die Frage, welche Materialien nicht vertragen werden oder welcher Umstand Reizungen der Haut, Atemwege etc. verursacht. Ein Besuch beim Hautarzt bzw. Allergologen gibt Aufschluss. Bei Hausstauballergikern ist in der Regel nicht nur eine hohe Hygiene durch Waschbarkeit sondern auch ein trockenes Schlafklima erforderlich. Hausstaubmilben lieben ein feuchtes Schafklima, welches wiederum das Wachstum der Nahrungsquelle Schimmelpilze begünstigt. Tierhaarallergiker sollten darauf achten, dass solche nicht als Füllmaterial genutzt werden. Katzenhaarallergiker müssen jedoch nicht zwangsweise auf Schurwolldecken verzichten. So ist auch eine gute Daunendecke für viele Hausstauballergiker geeignet – die hochwertigen Bezüge sind so eng gewebt, dass keine Allergene rein oder raus gelangen.